Marken-Literatur
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Good bye, Logo.
Boorman, Neil: Good bye, Logo.
Wie ich lernte, ohne Marken zu leben
(2007).
Zusammenfassung:
Neil Boorman (32) war 2006/2007, als er sein "Bonfire of the Brands" vorbereitete und realisierte, ein bekannter Londoner Lifestyle-Journalist; heute schreibt er für den "Guardian".
"Bonfire of the Brands" ist zugleich ein "Event" und ein Buch. Genauer: ein Tagebuch.
Im Mittelpunkt steht der 17. September 2006, der Tag, an dem Neil Boorman am Finsbury Square im Osten Londons alle seine Marken-Produkte verbrannte. The day of the bonfire. Ein Tag des Abschieds, der Titel der deutschen Ausgabe bringt es auf den Punkt:
"Good bye, Logo. Wie ich lernte, ohne Marken zu leben".
Warum? Neil Boorman schreibt: "Im Alter von 30 Jahren beschleicht mich der Verdacht, dass meine Liebschaften zu verschiedenen Marken, in die ich so viel Energie investiere, völliger Schwindel sind." (Seite 31). Und formuliert vier Ziele: (1) Die Markenprodukte in meinem Leben durch markenlose Erzeugnisse ersetzen. (2) Aufhören, Markenprodukte zu benutzen. (3) Alle Markenprodukte verbrennen. (4) Sechs Monate lang ohne Marken leben. (Seite 49 f.)
Neil Boorman beginnt sein Tagebuch am 17. März 2006, 180 Tage bis zum Feuer, und endet am Tag 150 nach dem Feuer. Entstanden ist ein origineller Erfahrungsbericht eines Menschen, der durchaus selbstironisch notiert, welche Gedanken ihn bewegten, was Marken für ihn bedeuteten und nun nicht mehr bedeuten sollen, was er schließlich in die Tat umsetzte. Eine Aktivität, die er als "Markenentzug" und "De-Branding" beschreibt.
Aus dem Inhalt:
Neil Boorman´s Tagebuch gliedert formal in sechs Abschnitte: (1) 17. September 2006, (2) Einige Monate davor, (3) Countdown, (4) Der Tag des Feuers, (5) Nach dem Feuer und (6) Epilog.
Hinter diesen spröden Titeln erhält der Leser einen tiefen Einblick in das Zusammenspiel von Marken und Menschen. Denn: Neil Boorman ist nicht nur Provokateur; er setzt sich mit der Materie "Marke" profund auseinander. Das reicht von eigenen Erfahrungen als Herausgeber eines Magazins, in dem er seine "Markenverehrung" erkennen lies, und als Club-Veranstalter, wo Marken mit jungen Leuten Kontakt aufnehmen konnten. Für sein anstehendes Projekt - Feuer und Tagebuch - musste er tiefergehen. Das tat er durch Studien in der "British Library".
Und so findet man in "Good bye, Logo" u.a. auch diese Informationen:
- Der Begriff Marke
- Wie und wann Marken entstanden sind
- Der Seifen- und Kerzenhersteller Procter & Gamble um 1850
- Der Unterschied zwischen Produkt und Marke
- "Eine Marke ist eine Vielzahl von Wahrnehmungen im Gehirn des Verbrauchers."
- "Durch dieses System können wir im Alltag eine ganze Reihe von Entscheidungen gewissermaßen per Autopilot treffen. Ohne Marken würde unser Leben zweifellos viel langsamer vorankommen."
- Virgin-Chef Richard Branson: welche Vision eine erfolgreiche Marke besitzen muss
- Opinion Leaders und Late Adopters
- Die Entwicklung des Werbeslogans von Coca-Cola von 1886 bis 2006
- Hierarchie von Konsumentenwerten: Zufriedenheit, Befriedigung meiner Wünsche, Glück, Aufregung, Vergnügen, Identität
- "Das moderne Markenlogo steht als optisches Kürzel für eine Reihe von Assoziationen und Metaphern, für Identität, Emotionen und Wert."
- Tag 5 nach dem Feuer: Warum Marken mich nicht mehr interessieren
- Tag 30 nach dem Feuer: Zerstörte Markenartikel und markenfreier Ersatz (eine Liste)
- 14 Mythen des Brandings.
Wer damit eine Prallele zum Buch "No Logo!" von Naomi Klein vermutet, sieht richtig. (vgl. Klein, Naomi in dieser Datenbank)
Econ, ein Verlag der Ullstein Buchverlag GmbH
Berlin 2007
300 Seiten
ISBN: 978-3-430-20015-8
Preis: 16,90 EUR
weitere Informationen:
www.econ.de
Der Econ-Verlag bezeichnet das Buch von Neil Boorman als "Ein freches Experiment, das die Konsumgesellschaft radikal in Frage stellt."