Marken-Definitionen
Domizlaff, Hans (1939/2005)
»Das Ziel der Markentechnik ist die Sicherung einer Monopolstellung in der Psyche der Verbraucher. Der Ausgangspunkt ist die markentechnische Erfindung, die auch, wie jede technische Erfindung, nur auf einer Besonderheit beruhen kann. Es handelt sich dabei - mehr oder weniger ergänzt durch materielle Vervollkommnungen - um eine erhöhte psychologische Zweckerfüllung. (S. 70 f.)
Die Bildung eines Markenartikelbegriffes bedeutet das seltsame Kunststück, aus einer mehr oder weniger anonymen Ware, die in keiner Weise besonders bevorrechtigt ist - allerdings muß sie qualitativ tadellos sein -, eine Ware zu gestalten, die wie eine patentierte Erfindung die Sicherheit eines Monopols gewährleistet. (S. 69)
Man sagt zwar, daß der Markentechniker eine Marke schafft, aber das ist nur ein Sprachgebrauch*. Der Markentechniker liefert gewissermaßen nur eine Materialkomposition, die besonders geeignet und verführerisch ist, um von der Masse aufgenommen und zu einer lebendigen Marke auferweckt zu werden. Eine uneingeführte Marke ist tot. Das Leben kann ihr erst die Masse einhauchen, aber das kann man nicht erzwingen, sondern nur anregen.« (S. 128)
Quelle:
Hans Domizlaff: Die Gewinnung des öffentlichen Vertrauens. Ein Lehrbuch der Markentechnik. 1939
In der 7. Auflage, 2005, finden sich die genannten Textstellen auf den Seiten 68, 66 und 130
*1951 in der 2. Auflage von Domizlaff geändert in "eine sprachliche Vereinfachung".